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Neue Freie Presse
Morgenblatt
No. 626. Wien, Dienstag den 29. Mai 1866

[1]

Theater und Musik.

(„Preciosa“. — Herbeck’s Messe und die Hofcapelle.)


0003Ed.H. Zu einer Effectvorstellung „extra statum“ ist
0004das romantische Schauspiel „Preciosa“ ohne Zweifel wohl-
0005geeignet. Dieses Stück bedarf, um Wirkung zu machen, einer
0006außergewöhnlichen Assentirung agirender, singender, tanzender
0007und musicirender Kräfte, wie sie eben nur mittelst einer in den
0008seltensten Fällen gestatteten theatralischen Fusion zu Stande
0009kommt. Ueberdies ist „Preciosa“ hier seit Decennien nicht ge-
0010geben worden, und konnte der gegenwärtigen Theater-Genera-
0011tion höchstens als poetische Jugenderinnerung im Ohre nach-
0012klingen. Daß man Wolff’s einst gerngesehenes Drama also
0013in Vergessenheit kommen ließ, war nicht gerade ein Act sträf-
0014lichen Undankes; hat es doch nichts Erhebliches für sich, als
0015Eine dankbare Rolle und die Weber’sche Musik. Im Uebrigen
0016liefert „Preciosa“ einen Beweis, wie mißlich es sei, ausgezeichnete
0017Erzählungen dramatisch zu bearbeiten. Die „Gitana“ des Cer-
0018vantes
ist eine der köstlichsten Novellen, und die daraus dra-
0019matisirte „Preciosa“ ist ein lahmes Schauspiel, in welchem
0020nichts anerkennenswerth, als die Praxis im Bühneneffect und
0021die mitunter an das spanische Lustspiel erinnernde Führung
0022des Dialogs. Mit seiner ungewissen Haltung und seinem spe-
0023cifisch spanischen Schlusse schwebt das Ganze ziemlich unerquick-
0024lich zwischen deutschem und ausländischem Wesen. Karl Maria
0025Weber’s Musik ist der Schwimmgürtel, der das Wolff’sche
0026Drama noch über dem Zeitenstrom flott erhält. Welch zauber-
0027hafte Klänge! Der frische Waldesduft in den Zigeunerchören,
0028der fremdartig scharfe Reiz des Marsches und der Tanzweisen,
0029die echt deutsche, etwas empfindsame Träumerei in Preciosa’s
0030Lied, endlich die rührende Beredsamkeit der unvergleichlich
0031schönen melodramatischen Sätze — sie machen diese kleinste
0032Partitur Weber’s zu einem theuren Kleinod unserer Nation.
0033Es ist begreiflich, daß gerade Weber’s Individualität sich mit
0034besonderer Liebe in diesen Stoff versenkt und daß seine „Pre-
0035ciosa“ die historische Mission erfüllt hat, auf das Neue und
0036Eigenartige des „Freischütz“ vorzubereiten und diesem in
0037Deutschland den Weg zu bahnen. Nur deutsche Tondichter
0038haben recitirte Dramen mit Musik eingeleitet und eintreten-
0039denfalls alle musikalischen Momente durchcomponirt. Es gehört
0040Selbstverleugnung dazu, denn bei einiger Gewalt des Dramas
0041tritt die Musik, die ohnehin nur erklärende Begleiterin ist, in 
0042den Hintergrund. Und trotz dieser drückenden Beschränkung
0043haben drei unserer größten Tondichter sich einmal mit der
0044ganzen Wärme ihres Herzens und ihres Genies solchem Schaf-
0045fen hingegeben. Wir verdanken ihnen die drei unvergänglichen
0046Musterbilder dieser Gattung: Beethoven’sEgmont“-
0047Musik, Weber’sPreciosa“ und den „Sommernachtstraum“
0048von Mendelssohn.


0049Die Aufführung der „Preciosa“ blinkte in all dem Glanze,
0050der solche Ausnahmsvorstellungen zu charakterisiren pflegt.
0051Die ersten Kräfte des Burgtheaters, der Oper, des Ballets,
0052endlich das treffliche Orchester des Kärntnerthor-Theaters
0053unter Herrn Dessoff’s Leitung hatten sich vereinigt, ihr
0054Bestes zu thun. Aus diesem imposanten Kreis von Mitwir-
0055kenden trat natürlich die Darstellerin der Preciosa weit in
0056den Vordergrund. Die Rolle ist eine sehr lohnende, aber auch
0057bedenkliche: das braune Wundermädchen soll, abgesehen von
0058den dramatischen Forderungen, reizend sein, reizend singen
0059und reizend tanzen. Ehemals gab es keine Dispens von dieser
0060Dreiheit, und Frau Haizinger (Wiens erste Preciosa) hat
0061damit vor 40 Jahren den Leuten dreifach den Kopf verrückt.
0062Fräulein Wolter erließ sich Tanz und Gesang; hingegen
0063sah sie wahrhaft malerisch aus, declamirte und spielte effect-
0064voll. Daß ihre Preciosa mehr ein Mosaik von schönen Ein-
0065zelheiten als eine Schöpfung aus dem Vollen und Ganzen
0066war, hängt wol mit der erstaunlich schnellen Vorbereitung des
0067Stückes zusammen. In Preciosa’s sehr stiefmütterlich bedach-
0068ter Umgebung machten sich zumeist Frau Haizinger, die
0069Herren Beckmann und Meixner durch ergötzlichste Komik
0070bemerkbar, Herr Gabillon, als Räuberhauptmann, durch
0071Energie der Darstellung und eine ganz unvergleichliche Maske.
0072Es fehlt uns hier an Raum für all die nennenswerthen Na-
0073men — genug, daß unsere ersten Sänger und Sängerinnen
0074im Chor mitwirkten und die hervorragendsten Schauspieler
0075des Burgtheaters kleine und kleinste Nebenrollen, ja Nicht-
0076rollen gaben. Die Herren Sonnenthal und Baumeister 
0077hatten kaum ein Dutzend Worte zu sprechen, aber in Costüm
0078und Maske entfalteten sie eine meisterhafte Charakteristik.
0079Herr Lewinsky meldete als Bedienter irgend einen Besuch
0080an. Die Damen Baudius und Röckel, die gar nichts zu
0081sprechen hatten, glänzten durch ihre Schönheit, andere durch
0082ihre Toilette, noch andere durch ihren Namen. Frau Dust-
0083mann
verzichtete sogar auf das Gesehenwerden und sang
0084(unter lebhaftem Beifall) Preciosa’s Lied hinter den Coulis-
0085sen. Das Zusammenspiel war exact und lebendig, die Sceni-
0086rung vortrefflich. Die Gartengesellschaft im ersten Act mit
0087den tanzenden Zigeunern als Mittelpunkt bot einen glänzen-
0088den Anblick heiterer Lebensfülle, von dem sich das wildroman-
0089tische Zigeunerlager und der Zug durch den Wald im zweiten
0090Act trefflich contrastirend abhob, ein Bild von eigenthümlich
0091ergreifender, fast leidenschaftlicher Feierlichkeit. Die Meister-
0092hand Laube’s waltete unverkennbar in dem Ganzen. Er-
0093wähnen wir noch, daß die „Preciosa“ sehr gut besucht war
0094und eine namhafte Summe für die damit bedachte patriotische
0095Stiftung abwarf, so ist über diese (ohnehin mehr zur Erzäh-
0096lung als zur Kritik einladende) Festvorstellung das Nöthigste
0097berichtet.


0098Aus Preciosa’s Zigeunerlager und den Gärten von Va-
0099lencia gilt es nun einen muthigen Sprung auf entlege-
0100nes Gebiet. Wir haben nämlich eines musikalischen Ereig-
0101nisses zu gedenken, das, weder dem Theater noch dem Con-
0102certsaal angehörig, die Aufmerksamkeit unserer Musikfreunde
0103in hohem Grade erregt hat: die neue Messe von Herbeck.
0104Die Messe ist durchwegs einheitlich und in großem Styl gehalten,
0105ernst und würdevoll. Mit keinem Tact streift sie das Gebiet
0106der Oper oder des Liedes und macht dem weltlichen Sinn so
0107wenig Concessionen, daß nicht einmal ein Gesangsolo darin
0108vorkommt. Der Chorsatz herrscht ausschließlich, meistens sechs-
0109und achtstimmig; im Benedictus singt erst der Männerchor,
0110dann der Knabenchor (jeder vierstimmig) allein, um schließ-
0111lich zur vollen Kraft achtstimmigen Chors zusammenzuströmen,
0112eine Anordnung von ebenso eigenthümlicher als schöner Wir-
0113kung. Gleich das überaus einfache, fromme Kyrie nimmt un-
0114widerstehlich für das ganze Werk ein, dessen Verlauf noch
0115mehr hält, als der Anfang versprach.


0116Im Benedictus steht dem Componisten der Ausdruck sanf-
0117ter Frömmigkeit ebenso überzeugend zu Gebote, als im Credo
0118der brausende Tonsturm des Erhabenen. Die Krone des Gan-
0119zen ist das Agnus Dei, ein streng achtstimmiger Satz voll
0120Kraft und Weihe, ein Musikstück, dessen kunstvolles Gefüge
0121den Kenner fesselt, ohne den unbefangenen, andächtigen Zu-
0122hörer zu drücken. Echte contrapunktische Kunst, welche Schwie-
0123rigstes löst, ohne es zum ästhetischen Zweck zu machen, be-
0124währt der Componist im Credo und Gloria, namentlich in der Fuge
0125„Cum sancto spiritu“. Die breiten ruhigen Massen zeugen
0126in gleicher Weise von Herbeck’s Verständniß der alten Italie-
0127ner, wie die charakteristische Beweglichkeit der Contrapunktik
0128von dem fruchtbaren Studium Bach’s. Daneben leuchtet
0129aus den vocalen Klangwirkungen die feinste Kenntniß des [2]
0130modernen Männergesanges, aus dem Orchester die vollständige
0131Herrschaft über den Besitz der gegenwärtigen Instrumental-
0132kunst. Keines dieser Elemente drängt sich jedoch unangemessen
0133in den Vordergrund, alle sind zu stylvoller Einheit verschmol-
0134zen und mit dem individuellen Gepräge einer echten, aus
0135innerem Drange entstandenen Schöpfung geschmückt. Daß
0136Beethoven offenbar Vorbild und Ideal derselben gewesen,
0137schmälert nicht ihren selbstständigen Werth.


0138An Beethoven wird die gesammte moderne Musik noch
0139lange anknüpfen müssen, und Herbeck’s Messe ist im besten
0140Sinne des Wortes modern. Wenn wir sie als Herbeck’s 
0141gelungenstes und reinstes Werk bezeichnen, so erschöpft das
0142keineswegs ihre Bedeutung. In der Literatur der Kirchen-
0143musik ist Herbeck’s Messe nicht zu ignoriren, in der Praxis
0144nicht zu entbehren. Man darf sie wol als das Vorragendste
0145bezeichnen, was seit Schubert für den katholischen Gottes-
0146dienst geleistet wurde. Selbst Schumann’s Messe nehmen
0147wir nicht aus, welche, interessant und liebenswürdig, doch als
0148Kirchenmusik nicht die Größe und Haltung der Herbeck’schen
0149aufzuweisen hat.


0150Für Wien hatte die Aufführung der Herbeck’schen
0151Messe (13. Mai) neben der rein künstlerischen auch noch eine
0152persönliche Bedeutung: sie bildete gleichsam die musikalische
0153Installation des Componisten in sein neues ehrenvolles Amt
0154als Hofcapellmeister. Neben seinem ohnehin von Niemandem
0155angezweifelten eminenten Directions-Talent hat Herbeck nun-
0156mehr auch dargethan, daß er als Kirchencomponist keinen
0157Rivalen in Oesterreich hat. Diese beiden Argumente geben
0158hoffentlich einen „ganzen Beweis“ für die Behauptung, daß
0159die oberste Leitung der kaiserlichen Hofcapelle keinem Befähig-
0160teren anvertraut werden konnte.


0161Die rasche Carrière Herbeck’s, der, ein noch junger
0162Mann, erst vor zehn Jahren als Chormeister des Männer-
0163gesang-Vereins in die Oeffentlichkeit getreten ist, hat bekannt-
0164lich große Sensation erregt. Auch wir theilten die allgemeine
0165Ueberraschung, aber mit dem ungemischt freudigen Gefühl,
0166daß einmal ein ungewöhnliches Talent auch eine ungewöhn-
0167liche Anerkennung gefunden. Man mag es aus menschlichem
0168Antheil bedauern, wenn zwei ehrenwerthe Persönlichkeiten
0169sich dadurch gekränkt fühlten; keine von diesen zwei Persön-
0170lichkeiten reicht aber in irgend einer künstlerischen Bezie-
0171hung Herbeck das Wasser. Lessing sagt irgendwo von
0172einer neuen Wahrheit, man könne eine Fackel unmög-
0173lich durch’s Gedränge tragen, ohne Einem oder dem
0174Andern den Bart zu versengen. Dies treffende Wort
0175paßt auch hier vollkommen. Man weiß, daß die einst hochbe-
0176rühmten Aufführungen in der Hofcapelle im Laufe der letzten 20
0177Jahre arg herabgekommen waren. Am stärksten vertreten traf man
0178daselbst die eigenen Compositionen des vorigen Hofcapell-
0179meisters, die durch ihre Flügelhorn-Soli und lieblichen Ländler-
0180klänge bereits einen bösen Ruf erlangt hatten. Ueber dieser
0181strömenden Productivität hatte besagter Hofcapellmeister (be-
0182kanntlich ein intimer Freund und Dutzbruder Schubert’s)
0183unter Anderem vergessen, während seiner vieljährigen Dienst-
0184zeit auch nur ein einzigesmal eine Messe von Franz Schubert 
0185aufzuführen. Erst unter Herbeck fand Schubert’s Kirchen-
0186musik Eingang in die Räume der Hofburgcapelle. Daß diese
0187Zustände einer Reform bedurften, sagen wir nicht erst seit
0188heute. In dem Feuilleton der „Neuen Freien Presse“ vom
018931. Januar 1865 sprachen wir unsere Meinung über die
0190Leitung des musikalischen Gottesdienstes in der Hofburg-
0191capelle sehr unumwunden aus und schlossen mit dem
0192Wunsche, es möchte Herbeck (damals unbesoldeter Vice-Hof-
0193capellmeister) bald vergönnt sein, selbstständig und mit
0194voller Freiheit
für die Hebung der Kirchenmusik in der
0195Hofburg wirken zu können. Selten hatten wir die Befriedi-
0196gung, einen öffentlich ausgesprochenen Wunsch so schnell sich
0197erfüllen zu sehen. Die Ernennung Herbeck’s zum ersten
0198Hofcapellmeister und die Pensionirung seines Vorgängers
0199wurden mit einer genial zu nennenden Schnelligkeit und Ge-
0200räuschlosigkeit ausgeführt; das fait accompli soll selbst die
0201höchsten Kreise der hofmusikalischen Bureaukratie überrascht
0202haben. Der Fall erinnert fast an die plötzliche Ernennung
0203Florian Gaßmann’s, der große Stücke darauf hielt, „zu
0204Pferde Hofcapellmeister geworden zu sein“. „Wenige Stun-
0205den nach dem Tode des Hofcapellmeisters Reutter,“ so er-
0206zählte Gaßmann dem ihn beglückwünschenden Dittersdorf,
0207„begegnete mir Kaiser Joseph auf seinem gewöhnlichen Spa-
0208zierritt nach dem Augarten. Der Kaiser hält sein Pferd an,
0209indem er mich mit den Worten anruft: „„Ich will Ihnen
0210eine Neuigkeit erzählen; Reutter ist todt.““ Als ich ihm
0211erwidere, daß ich dies schon seit einer Stunde wisse, fiel er
0212etwas unwillig ein: „„Aber die Neuigkeit wissen Sie doch
0213nicht, daß Sie statt seiner Hofcapellmeister geworden sind!““
0214und so ritt er fort.“ Gaßmann’s Ernennung, die der
0215Kaiser „nach seinem eigenen Kopfe“ verfügt hatte, kam da-
0216mals ebenso überraschend, als 94 Jahre später Herbeck’s 
0217Avancement; sie war auch eine von jenen Fackeln, welche
0218etliche Bärte versengen, aber geleuchtet hat sie in ihrem Be-
0219reiche besser als ein Dutzend Unschlittkerzen von feinster An-
0220ciennetät.


0221Es ist wenig bekannt, daß der Hofcapelle die größte Ge-
0222fahr gerade von demselben Kaiser Joseph gedroht hat, dessen
0223Vorliebe und hohe Begabung für die Musik so rühmlich be-
0224kannt ist. Er hielt nämlich das Princip äußerster Sparsam-
0225keit im Staats- und Hofhaushalte immer und überall im Auge,
0226selbst wo es mit seinen persönlichsten Neigungen in Conflict
0227kam. Wie uns die Acten der „Tonkünstler-Societät“ aus-
0228führlich mittheilen, hatte Georg Reutter die gesammte Hof-
0229musik durch einige Jahre als Pächter mit einem Pachtquan-
0230tum von 20,000 Gulden innegehabt. Mit seinem Tode (1772)
0231erlosch diese Pachtung, und es sollte auf a. h. Befehl das
0232ganze in Pachtung gewesene Musik-Personale mit dem Be-
0233deuten entlassen werden, „daß der Kaiser in Hinkunft die
0234Musici täglich aufzunehmen und dienstweise zu bezahlen
0235gesinnt wären“. Dagegen überreichte Graf Sporck (Protec-
0236tor und Präses der Tonkünstler-Societät), „durch Menschen-
0237liebe und aufkäumenden Anfang der Societät angeeyfert“, ein
0238Promemoria, worin er den Beweis führt, daß nach der vom
0239Kaiser beliebten Methode die Hofmusik schlechter und nicht
0240billiger sein werde als bisher, daß die neue Maßregel gegen
0241die Würde des Hofes verstoße und nur geeignet sei, viele
0242Menschen unglücklich zu machen. Der Kaiser nahm die Ver-
0243fügung zurück.*)


0252So hat denn die kaiserliche Hofcapelle schon manch widri-
0253ges Schicksal erfahren und siegreich überstanden. Sie war
0254hart auf dem Punkte, ihren Gehalt zu verlieren — den ma-
0255teriellen unter Kaiser Joseph, den künstlerischen später. Freuen
0256wir uns, daß das eine wie das andere Geschick rechtzeitig ab-
0257gewendet worden und die altberühmte, mit den herrlichsten
0258Kräften ausgestattete Hofcapelle nunmehr unter echt künst-
0259lerischer Leitung einer Periode geistiger Wiedergeburt ent-
0260gegensieht.

Fußnoten
  • *)Seine a. h. Resolution lautete: „Das Music-Personale ist
    eingerathenerweise in beständigen Salarien unterhalten. Ich
    will hiezu, da die Dienste jetzt seltener als sonsten sind, vom ersten
    April hujus anni jährlich 12,000 Gulden gewidmet haben, worunter
    jedoch der Gehalt des Capellmeisters per 1200 fl. nicht miteinbe-
    griffen ist.“ (18. März 1772.) Kaiser Joseph bestätigte 32 wirkliche
    Hofmusiker, die aber (nach 10 Jahren) „quo ad pensionem“ von der
    Tonkünstler-Societät übernommen werden mußten.