Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 9074. Wien, Mittwoch, den 27. November 1889
[1]Concerte.
0002Ed H. Die „Philharmoniker“, welche oft um gute
0003Ouvertüren verlegen sind, haben in ihrem letzten Concert
0004deren zwei gebracht: die „Akademische Ouvertüre“ von
0005Brahms und die zum „Barbier von Bagdad“ von Cor-
0006nelius. Letztere ist eine richtige Theater-Ouvertüre, mit
0007der wir im Concertsaale nicht viel anfangen können. Hier
0008macht sie den Eindruck eines witzigen Potpourris, das
0009uns durch seine Klangeffecte und originellen Wendun-
0010gen unterhalten kann, aber einen reinen musikalischen
0011Genuß nicht gewährt. Die Oper selbst ist jedenfalls besser
0012als ihre Ouvertüre und wäre unserem novitätenbedürftigen
0013Hofoperntheater recht sehr zu empfehlen. Den Philharmoni-
0014kern verdanken wir auch die Bekanntschaft eines im Aus-
0015lande gefeierten Violin-Virtuosen, des Herrn Ysaye aus
0016Brüssel. Der Vortrag des schwächlichen D-moll-Concerts von
0017Wieniawski bedeutete für Herrn Ysaye einen großen Erfolg,
0018denn unser Publicum, das ihn ohne das geringste Zeichen
0019von Theilnahme auftreten ließ, zollte ihm lauten Beifall
0020gleich nach dem ersten Solo und folgte seinem Spiele mit
0021immer wachsender Aufmerksamkeit, bis es ihn zum Schlusse
0022gar nicht oft genug herausrufen konnte. In seinem eigenen
0023Abendconcert bei Bösendorfer konnten wir diesen Künstler
0024genauer studiren. Herr Ysaye ist ein Virtuose ersten
0025Ranges und eine durchaus musikalische Natur. Sein Ton
0026ist nicht groß (immerhin größer als Sarasate’s), aber von
0027tadelloser Reinheit und Schönheit. Die Technik seines In-
0028struments beherrscht Ysaye mit vollkommener Leichtigkeit und
0029Sicherheit. Gleich in der recitativischen Einleitung des D-moll-
0030Concerts von Vieuxtemps gewann er uns durch die
0031vollendete Plastik seines immer ruhigen und doch ausdrucks-
0032vollen Vortrages. Im ganzen Verlaufe des Concerts blieb
0033Ysaye derselbe echt musikalische und geschmackvolle Künstler.
0034Er übertreibt kein Tempo, Lyrisches macht er nicht weichlich,
0035Leidenschaftliches nicht wild. Vieuxtemps selbst gab dem Finale
0036eine graziöse, leicht humoristische Färbung, die man bei Ysaye,
0037seinem Lieblingsschüler, vermißt haben mag. Vieuxtemps war
0038eben beweglicher, heiterer von Temperament; Ysaye ist
0039ernster, ruhiger. Den reich figurirten gebundenen Styl eines
0040Bach’schen Solostückes (Präludium und Fuge in G-moll)
0041traf Ysaye ebenso sicher und charakteristisch, wie die
0042schlichte, edle Cantilene der F-dur-Romanze von
0043Beethoven. Bewunderungswürdig war sein Vortrag
0044zweier Etuden für die Violine allein von Paganini.
0045Die abenteuerliche Phantastik, davon mehr oder weniger in
0046jeder Paganini’schen Composition steckt, verführt die meisten
0047Virtuosen, in excentrischem Vortrag noch ein Uebriges zu
0048thun, auch äußerlich in genialen Unarten. Bei Ysaye nichts
0049dergleichen. Er bewahrt auch gegen den Hexenmeister Pa-
0050ganini seinen feinen Geschmack und vornehmen Anstand. Der
0051glänzende Erfolg Ysaye’s bereitete der in seinem Concert mit-
0052wirkenden Pianistin Frau Hobekirk aus Edinburgh eine
0053schwierige Stellung, trotzdem hat sie dieselbe siegreich be-
0054hauptet. Frau Hobekirk spielte eine Gavotte von d’Albert,
0055das Fis-dur-Notturno und das H-moll-Scherzo von Chopin
0056mit schönem, tonvollem Anschlag und sicherer Bravour. Zum
0057Herzen drang uns ihr Spiel nicht, obwol es nach frauen-
0058zimmerlicher Art sehr gefühlvoll war, d. h. voll gefühlvoller
0059Accente auf den einzelnen Noten.
0060Miss Nikita, die den Wienern wohlbekannte junge
0061Coloratur-Sängerin, hat in einem sehr besuchten Concerte
0062viel Beifall geerntet. Ihre Stimme schien uns seit ihrem
0063ersten Besuche etwas kräftiger geworden, hat aber im Forte
0064der hohen Töne noch immer einen scharfen Beiklang, der
0065sich in dem leidenschaftlichen Allegro der Ernani-Arie am
0066meisten bemerkbar machte. Ihr Tonansatz ist musterhaft, ihre
0067Coloratur sehr flüssig, doch nicht überall gleichmäßig sicher,
0068der Triller immer etwas zu tief. Wunderschön klingen ihre
0069Kopftöne, und wo sie ihr flötenartiges Piano und Pianissimo
0070walten lassen kann, wie in Fischhof’s Lied „Die Nachtigall“,
0071da wirkt sie allerliebst. Neben der Nikita hörten wir den
0072Pianisten Herrn Arthur Friedheim, von dessen Erfolgen
0073auswärtige Zeitungen viel zu berichten wußten. Er spielte
0074Liszt’s „Spanische Rhapsodie“ und drei Stücke von Chopin
0075— Alles mit tobendem Vortrage und unter tobendem Applaus.
0076Ich vermag beiden nicht zuzustimmen. Seine virtuose Technik
0077unterliegt keinem Zweifel; Herr Friedheim ist, was man ehe-
0078dem einen „Starkspieler“ nannte, ein Starkspieler von stärkster,
0079aber nicht reinlichster Sorte. Mit seiner verblüffenden, aber
0080seelenlosen Bravour erstrebt er nur materielle Wirkungen,
0081wenigstens erreicht er blos solche. Sein Spiel, häufig unrein,
0082macht durch Uebertreibung des Tempos, der Tonstärke, des
0083Pedalgebrauchs mitunter einen chaotischen Eindruck. Als
0084Liszt-Schüler besitzt er höchstens die Bravour, aber nicht den
0085Esprit, die Anmuth, die Empfindung seines großen Meisters.
0086Wenn Liszt seine „Spanische Rhapsodie“ spielte, welche
0087Fülle zauberisch wechselnder Lichter flog da über das bizarre
0088Stück, das wie eine übermüthige Improvisation wirkte!
0089Unter Herrn Friedheim’s Händen klang sie reizlos, trocken.
0090Chopin’s As-dur-Polonaise, ein Glanzstück aller ausge-
0091zeichneten Pianisten, erledigte Herr Friedheim wie ein lästi-
0092ges Pensum, mit dem man möglichst schnell und couragirt
0093fertig zu werden sucht. Die „Polonaise-Fantaisie“, op. 61, von
0094Chopin, ein krankhaftes, unheimliches und unmusikalisches
0095Stück, scheint mir für öffentlichen Vortrag gar nicht geeig-
0096net; geschieht es dennoch, so muß es nicht blos mit den
0097Fingern gespielt werden, sondern mit der ganzen Seele eines
0098mitfühlenden Menschen. Wer das Stück im vorigen Winter
0099von Stavenhagen gehört hat und jetzt von Fried-
0100heim, der weiß, wie tief selbst in rein technischer Hinsicht
0101der Vortrag des Letzteren gegen die Leistung des Ersteren
0102zurücksteht. Ich bin kein Freund der allzeit correcten Spiel-
0103dosen-Pianisten; überschäumende Verwegenheit ist mir will-
0104kommen, wenn sie die natürliche Aeußerung eines mit den
0105Schwierigkeiten freudig spielenden Kraftgefühls ist. Auch Liszt
0106hat im Feuer der Begeisterung mitunter daneben geschlagen.
0107Wohlgemerkt, im Feuer der Begeisterung. Aber gerade dieses
0108vermissen wir an Herrn Friedheim; er spielt nüchtern, un-
0109bewegt, mit einer Art gelangweilter Gleichgiltigkeit. Seit sei-
0110nem ersten Auftreten in Wien hat er sich seine genialen
0111langen Haare stutzen lassen und sieht mit seinem glattrasir-
0112ten Gesichte und der silbernen Brille gar nicht mehr himmel-
0113stürmerisch aus. Steif, kühl und förmlich wie ein englischer
0114Reverend setzt er sich an sein Instrument, das ihn in einen
0115Robespierre und das er in eine Guillotine verwandelt.
0116Zwei der letzten Concerte boten Gelegenheit, einige neue
0117Compositionen einheimischer Tonkünstler kennen zu lernen.
0118Herr Rosé spielte in seiner ersten Quartett Soirée eine
0119Sonate für Violine und Clavier (A-moll) von Ignaz Brüll
0120mit dem Componisten. Das Werk und die Aufführung fan-
0121den lebhaften Anklang. Man weiß, daß uns Brüll nicht
0122durch geniale Offenbarungen überrascht, nicht in Tiefen
0123hinabführt, in welchen uns, nach Schumann’s Ausdruck,
0124„das Grubenlicht ausgeht“, daß er hingegen einen offenen
0125Sinn für Form und Wohlklang sich bewahrt hat, den wir
0126heute nicht gering achten dürfen. In schwachen Stunden
0127läßt er sich allerdings mit einem naiven Selbstgenügen gehen,
0128das an Nachlässigkeit streift; wo er sich aber energischer zu-
0129sammenfaßt und die Qual der Selbstkritik nicht scheut, da [2]
0130zeitigt sein anmuthiges Talent manche schmackhafte Frucht.
0131Dazu zählen wir das Andante der neuen Sonate, ein
0132sanft hinfließendes Arioso in D-dur, welches jeder
0133gefühlvolle Geiger zärtlich an sein Herz drücken wird. Die
0134anderen drei Sätze sind minder ansprechend. Das erste setzt
0135mit einem sehr verwendbaren Motiv (einem jähen Sprung
0136in die übermäßige Quint) ein, läßt es aber so gut wie un-
0137benützt. Scherzo und Finale begnügen sich mit einer er-
0138staunlichen Einfachheit der Erfindung, über die nur ein sehr
0139brillanter, rascher Vortrag beim ersten Hören täuschen kann.
0140Das Uebel, an welchem Brüll’s Muse leidet, würden die
0141Engländer kurz mit „Truismus“ bezeichnen. Das Wort (von
0142true, wahr) bedeutet eine Wahrheit, die zu wahr ist, als
0143daß man sie auszusprechen brauchte. Dichter und Com-
0144ponisten müssen sich gleichmäßig davor hüten, mit Pathos
0145„Truismen“ zu sprechen. Am liebsten begegnen wir Brüll
0146in seinen kurzen Clavierstücken, da greift der eminente
0147Virtuose dem Componisten kräftig unter den Arm, und seine
0148Vertrautheit mit dem Clavier-Effect verhilft manchem an sich
0149unbedeutenden Gedanken zu glänzender Wirksamkeit. Gewandte
0150Pianisten werden in Brüll’s neuer „Suite“ (op. 38) und
0151seinen „fünf Clavierstücken“ (op. 35) — sämmtlich bei Siegel
0152in Leipzig erschienen — manchen willkommenen Fund thun
0153für ihr Repertoire.
0154Ein von Brüll ganz verschiedener Charakter begegnet
0155uns in Anton Rückauf. Er ist eine aristokratische und
0156träumerische Natur. Schumann und Brahms sind seine Vor-
0157bilder. Allem scheu ausweichend, was banal klingt, sucht
0158Rückauf als Liedercomponist von den Gedichten gleichsam nur
0159den feinsten Duft einzufangen. Dem Dichter spürt er in
0160jede Falte seiner Empfindungen nach, trachtet jede Nüance
0161seiner Stimmung wiederzugeben; poetische Auffassung wird
0162man demnach an keinem seiner Lieder vermissen, das Musi-
0163kalische kommt jedoch dabei oft zu kurz. Das haben auch die
0164drei Rückauf’schen Lieder dargethan, welche der treffliche
0165Gesangskünstler Herr Felice Mancio in seinem Concerte
0166vortrug. Es liegt in der musikalischen Richtung der Zeit,
0167daß unsere Componisten das Lied, diesen einfachsten Ausdruck
0168der Empfindung, vor Allem so „distinguirt“ als möglich zu
0169machen suchen. Das führt zur Ueberkünstelung, auch schon
0170in der Wahl der Texte. Die bei Kistner in Leipzig neu
0171erschienenen „fünf Lieder“ von Rückauf (op. 9) sind
0172der Daumer’schen Hafis-Uebersetzung entnommen, deren
0173oft schwerfälliger, unklare Wortfügung im Gesang
0174doppelt fühlbar wird. Die Ghaselenform des ersten
0175Gedichtes („Wie Melodien“) nöthigt den Componisten,
0176in dem sehr kurzen Lied fünfmal den 4/4-Tact mit dem
01775/4-Tact zu wechseln. Das zweite Lied, „Ich dachte dein“,
0178welches aufhört, kaum daß es angefangen, ist mehr eine
0179Declamation über einigen liegenden Accorden. Schade, daß
0180Herr Mancio das reizende kleine Lied „Mein süßer Schatz“
0181sich entgehen ließ; es ist das einfachste und beste der ganzen
0182Sammlung. So viel Interessantes diese auch enthält,
0183Rückauf’s vortrefflichen „Russischen Volkspoesien“ für ge-
0184mischten Chor können wir sie nicht gleichstellen. Hingegen
0185zeigen uns die bei Kistner eben erschienenen „Sechs Stücke
0186für Pianoforte“ (op. 10) Rückauf’s Talent von erfreulichster
0187Seite. Es sind abgeschlossene Charakterstücke, theils leiden-
0188schaftlich, theils anmuthig, nicht eben leicht zu spielen, aber
0189effectvoll bei tüchtigem Vortrage.
0190Unter den jüngeren Wiener Pianisten beginnt Herr
0191Theodor Pollak sich vortheilhaft bemerkbar zu machen.
0192In seinem letzten Concert hat er an Kraftproben wie
0193Liszt’s Don-Juan-Phantasie seine Bravour, an Poesien
0194von Chopin und Schumann seine zarte Empfindung
0195bewährt. Ein Zug von unruhiger Nervosität, welcher das
0196Spiel des jungen Mannes derzeit noch beeinträchtigt, wird
0197sich mit der Zeit gewiß beruhigen. Auch als Componist hat
0198Herr Pollak sich mit zwei Charakterstücken recht günstig ein-
0199geführt. Erwähnen wir noch das sehr besuchte Concert der
0200Brüder Thern, deren mit Recht bewundertes Zusammen-
0201spiel auf zwei Clavieren das Publicum jedesmal entzückt, so
0202hätten wir den musikalischen „Einlauf“ der letzten vierzehn
0203Tage wenigstens zum Theil erledigt.
0204Einmal im Leben muß man doch auch ein Nachmittags-
0205Promenade-Concert besucht haben. Ein dichter Menschen-
0206knäuel drängt sich da im großen Musikvereinssaal, halb
0207verschmachtend und doch ganz vergnügt. Inmitten des ge-
0208wöhnlichen Stammpublicums erblicken wir auch verschiedene
0209Musikfreunde von sonst unerbittlicher Classicität, die einander
0210mit großen Augen anstaunen. Was führt sie hieher? Ja,
0211heute soll Johann Strauß zum erstenmale seine „Kaiser-
0212Walzer“ dirigiren, für welche bereits ganz Berlin schwärmt.
0213Also ein neuer Walzer! Durch dreißig Jahre hat Strauß,
0214bevor er sich der Operette gewidmet, alljährlich drei bis vier
0215der reizendsten Tanzcompositionen geliefert, ohne daß man
0216großes Aufhebens davon gemacht hätte. Es würde damals
0217mehr Aufsehen erregt haben, wenn Strauß einmal ohne
0218einen neuen Walzer erschienen wäre. Seitdem er aber
0219den Ballsaal mit dem Theater vertauscht hat, betritt
0220er nur selten als Gast sein früheres Gebiet. Diese
0221Seltenheit, zugleich der höhere Maßstab, den wir jetzt
0222an den Componisten des „Zigeunerbarons“ legen, macht
0223einen neuen Strauß’schen Walzer zu einem kleinen Ereigniß.
0224Man erwartet jetzt von Strauß auch in der anspruchslosen
0225Walzerform mehr und Anderes, als früher. Diese Erwartung
0226wird durch die „Kaiser-Walzer“ nicht getäuscht. Neu und in-
0227teressant ist schon die Einleitung: ein pianissimo erklingender
0228Marsch von etwas alterthümlich militärischer Grandezza. Er
0229wächst bis zum Fortissimo an, entfernt sich, allmälig ver-
0230klingend, wieder und führt durch einige Modulationen zum
0231ersten Walzer. Dieser schaukelt lieblich auf einer gebundenen
0232Melodie der tieferen Violinsaiten, welcher sich die Bässe in
0233Terzen und Sexten anschmiegen. Neu ist diese wiegende Be-
0234gleitung anstatt des üblichen „Estamtam“, wie die Wiener
0235den gleichmäßig aufschlagenden Rhythmus der Walzerbässe
0236nennen. Neu ist auch die Einleitung durch einen ziemlich aus-
0237gedehnten Marsch, welcher nach einer Idee des Componisten
0238von den tanzenden Paaren zu einer tactmäßigen Promenade,
0239nach Art der früheren Polonaise, benützt und womöglich mit
0240feinen Liebeserklärungen ausgefüllt werden soll. Neu ist endlich der
0241immer schwächer und zögernder verathmende Schluß des
0242Finales, welcher das Thema des ersten Walzers in sinn-
0243reicher Umbildung noch einmal citirt. Aus der Reihe dieser
0244einzelnen Walzer leuchtet besonders der vierte hervor mit
0245seinem in stakkirten Accorden herabhüpfenden Motiv; ferner
0246der zweite Theil des dritten Walzers, worin Hörner und
0247Posaunen die langgestreckte Melodie mit imposanter Wirkung
0248im Baß führen. Instrumentirt ist das Ganze mit einer aus-
0249gesuchten Feinheit und Klangschönheit. Die „Kaiser-Walzer“
0250sind echter Strauß, das genügt. Daß nicht Ein Tact darin
0251uns an bereits Bekanntes erinnere, wird kein Vernünftiger
0252erwartet haben. Man werfe nur einen Blick auf die Opus-
0253zahl 437 (!), dann wird man sich des Staunens nicht er-
0254wehren über so unversiegbaren Melodienquell. Nicht weniger
0255Freude als an den neuen Walzern hatten wir letzten Sonn-
0256tag an dem jubelnden Publicum und an dessen Liebling
0257selbst. Wer diesen beobachtet hat, wie er leichten Schrittes
0258und in strammer Haltung das Dirigentenpult anstieg und
0259mit jugendlichem Feuer seine „Kaiser-Walzer“ dreimal hinter
0260einander commandirte, der sagte sich vergnügt: Wir haben
0261von Johann Strauß noch vieles Schöne zu hoffen.