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Neue Freie Presse
Morgenblatt
Nr. 1991. Wien, Dienstag, den 15. März 1870

[1]

Musik.

(Concerte. — „Norma.“ — „Die Banditen“, von Offenbach.)


0003Ed. H. Der musikalische Eisstoß ist in vollem Gange.
0004Ein hoher Adel und verehrtes Publicum kann ihn nach Be-
0005lieben vom Fenster aus betrachten oder auch gar nicht; wir
0006Kritiker hingegen, die wir Inspection haben längs des ganzen
0007Flusses, laufen bereits die doppelte Gefahr, musikalisch über-
0008schwemmt zu werden und unsere Leser zu überschwemmen.
0009Da heißt es rasch und entschlossen vorgehen. Vom Schönsten
0010zuerst: Schumann’sParadies und Peri“ erlebte Sonn-
0011tag Mittag eine würdige Aufführung im großen Gesellschafts-
0012saale. Diese Tondichtung, welche bei unleugbarer Monotonie
0013und Weichlichkeit den berückenden Zauber Schumann’scher Eigen-
0014art aus tausend Knospen und Blüthen ausströmt, war hier
0015seit 8 Jahren nicht gehört. Seit jener ersten Aufführung der
0016Peri“ (1858), welche so zaghaft, fast entschuldigend, sich an-
0017kündigte, hat Schumann’s Musik in Wien ungeheure Propa-
0018ganda gemacht, und speciell nach der „Peri“ wurden in den
0019letzten Jahren immer dringendere Stimmen des Verlangens laut.
0020Hofcapellmeister Herbeck hatte somit für die Wahl der
0021Composition die allgemeine Zustimmung für sich und hinter-
0022her für die ausgezeichnete Aufführung das allgemeine Lob.
0023Die Chöre des „Singvereins“ und das Orchester wirkten mit
0024wahrer Virtuosität. Daß Frau Dustmann, die Enthusiastin
0025unter unseren Sängerinnen, die Rolle der Peri mit Begeiste-
0026rung durchführte, versteht sich von selbst, und der poetische
0027Schwung, der ihren Vortrag beflügelte, trug den Hörer über
0028die Mängel der nicht ganz ausreichenden Stimme hinweg.
0029Die „Peri“ flog mit „ermattendem Gefieder“, wie es in der
0030Dichtung heißt; die anstrengende Darstellung des „Fidelio“
0031am Vorabend des Concertes trägt ohne Zweifel Schuld daran.
0032Die Herren Pirk und Kraus sangen in befriedigender Weise
0033ihre Solopartien, welche allerdings einen noch schwungvolleren
0034Ausdruck zulassen. Besonderes Lob verdient Fräulein Burenne 
0035für die vorzügliche Durchführung der Altpartie, freundliche
0036Erwähnung die mit den kleineren Solis betrauten Sänge-
0037rinnen Schmerhofsky und Pessiak.


0038Acht Tage früher beschlossen die Philharmoniker 
0039ihren diesjährigen Cyklus mit einem Concert, dessen Endpunkte die
0040erste Leonoren-Ouvertüre und die A-dur-Symphonie von Beet-
0041hoven bildeten. Inmitten stand eine bewunderungswürdige Auf-
0042führung von Händel’s Concert für Streichinstrumente mit 2 obli-
0043gaten Violinen und Violoncello und als Novität ein symphonisches
0044Tongemälde: „Iwan der Grausame“, von Rubinstein. Der
0045alte Händel schlug in eclatanter Weise den modernen Rubin-
0046stein. Während dort eine geniale musikbildende Kraft mit den
0047einfachsten Mitteln wirkt, eine unverwüstliche Jugend in
0048alten Formen webt, versagt hier der ganze Landsturm von
0049Klangeffecten im Dienste eines dürftigen Gedankengehaltes.
0050Rubinstein’s „Iwan“ ist ein ungewöhnlich breit ausgeführtes,
0051durchweg düsteres Bild von so dramatischer Färbung, daß
0052dem Zuhörer (dem deutschen wenigstens) mehr als einmal
0053der Faden des Verständnisses abreißt. Es reicht nicht hin, daß
0054wir aus geschichtlichen Handbüchern diesen Czar Iwan als
0055einen aufgeklärten Tyrannen kennen, welcher im Interesse russi-
0056scher Cultur fremde Handwerker und Künstler einwandern und
0057gleichzeitig Hunderte von Einheimischen hinschlachten ließ; nur
0058intime Kenner der russischen Geschichte (fast hätten wir gesagt:
0059intime Freunde Iwan’s „des Schrecklichen“) vermögen die ver-
0060wickelte Peripetie von Rubinstein’s symphonischem Drama voll-
0061kommen zu verstehen. Ein verschwiegenes Programm erschwert
0062je weiter desto mehr das Verständniß dieser wechselvollen, von
0063der Schlachtbank in die Kirche und wieder zurück eilenden
0064Schilderung, deren Totaleindruck abspannend und niederdrückend
0065ist. Ein großer pathetischer Zug schreitet allerdings durch das
0066Ganze; auch an frappanten, geistreichen Details fehlt es nicht,
0067denen wieder handgreifliche Anklänge an Schumann und haar-
0068sträubende Mißklänge folgen. Die Novität wurde vom Publi-
0069cum auf unzweideutige Weise abgelehnt. Auf allzuharte Weise,
0070wenn man der jubelnden Aufnahme der „Meistersinger“-Ouver-
0071ture vom Vorabend her gedenkt, gegen welche Rubinstein’s
0072Iwan“ ein classisches Werk heißen darf. So ver-
0073schieden gestaltet sich innerhalb derselben Kunst, Bei-
0074fall und Mißfallen in derselben Stadt. Das Publicum der
0075Philharmonischen Concerte ist eben überwiegend conservativ
0076und classisch gesinnt, das der Oper größentheils radical und roman-
0077tisch. Ausgeführt war das letzte Philharmonische Concert in tadel-
0078loser Weise, und das gedrängt volle Haus, sowie der stürmische
0079Beifall, welcher dem Orchester und seinem verdienstvollen
0080Dirigenten Dessoff gespendet wurde, bürgen uns für die
0081Stabilität dieses ausgezeichneten Concert-Institutes.


0082Halböffentlich, mit gewohnter Bescheidenheit, trat der
0083von Herrn Professor Heißler so ersprießlich geleitete „Or-
0084chesterverein“ zu einem Concert zusammen, welches die Zu-
0085hörer, nicht aber die Instrumente in bester Stimmung fand.
0086Die einzige Nummer, welche rücksichtlich ihrer Ausführung
0087der Nachsicht des Publicums und des Componisten bedurfte, 
0088war eine Symphonie in A-dur von Hans Schläger. Allerle
0089böse Zufälle hatten eine zweite Probe dieser Symphonie ver-
0090eitelt, deren präcise Ausfühung nach einer einzigen Probe von keinem
0091Dilettanten-Orchester zu verlangen ist. Schläger’s Symphonie,
0092ein Werk von achtbarer Formgewandtheit und gefälligen Ein-
0093zelheiten, wenngleich in seiner Gade-Mendelssohn’schen Rede-
0094weise nichts weniger als originell, wurde beifällig aufge-
0095nommen. Das Publicum erinnerte sich gerne ehemaliger Ver-
0096dienste des bescheidenen Componisten um unsern „Männer-
0097gesang-Verein“ und rief Herrn Schläger zweimal hervor.
0098Ueberraschend gut spielten die Herren vom „Orchesterverein“
0099Gade’s schwierige „Ossian“-Ouvertüre. Durch eigenthümlichen
0100Klangreiz wirkte ein sonst anspruchloses Adagio von Schwenke 
0101für 5 Violoncelle, einen Contrabaß und Pauken. Die zärtlich
0102singende Melodie und das ununterbrochene sehnsüchtige Helldunkel
0103fünfstimmiger Cello-Accorde, hin und wieder untermalt mit einem
0104geheimnißvollen leisen Paukenwirbel, machten eine hübsche,
0105eigenartige Wirkung. Ehemals, zu Zeiten der fürstlichen Privat-
0106capellen und Liebhabervereine, waren derlei ungewöhnliche Zu-
0107sammenstellungen von Instrumenten sehr häufig; Gelegen-
0108heit, Nöthigung oder Laune führten da zu vielfältigen Experi-
0109menten der Klangmischung. Vielleicht schöpfen auch andere,
0110bedeutendere Orchester-Componisten als Schwenke, wieder
0111einmal Anregungen aus dieser historischen Reminiscenz.
0112In der Ausführung trat Meister Schlesinger’s gesang-
0113voller Ton siegreich hervor, und die vier übrigen Cello-Ama-
0114teurs hielten sich solcher Nachbarschaft würdig. Fräulein
0115Gabriele Joël spielte mit schönem Anschlag und elegantem
0116Vortrag Mendelssohn’sSerenade und Allegro giocoso“
0117op. 43, keine der hervorragendsten Compositionen des Meisters,
0118aber wenigstens eine seltener gehörte. Ein Terzett aus
0119Spohr’s „Zemire und Azor“ wurde von drei Schülerinnen
0120der Frau v. Marchesi, den Fräulein Schmerhofsky, Pessiak 
0121und Wheelright, unter lebhaftem Beifall allerliebst
0122gesungen. Die drei Mädchen sangen auswendig, ohne Noten-
0123blatt in den Händen, in so natürlicher, anständiger Haltung,
0124daß ein günstiger Eindruck vornherein halb gewonnen war.
0125Neben Fräulein Schmerhofsky, diesem von uns bereits
0126erwähnten vielversprechenden Talent, machte sich insbesondere
0127Fräulein Pessiak geltend, zwei Stimmen wie frische rothe
0128Kirschen.


0129Gehen wir zu den Virtuosen-Concerten der letzten Woche.
0130Es verdient jederzeit besonderes Lob, wenn ein Pianist
0131sich nicht auf Solovorträge beschränkt, sondern mit ganzem
0132Orchester concertirt, wie Fräulein Pauline Fichtner that. [2]
0133„Ganzes Orchester“, sagt eigentlich noch nicht Alles, wenn
0134man an die Begleitung von Liszt’sUngarischer Phantasie“
0135denkt, welche nebst Trompeten, Pauken und Posaunen, auch
0136noch Triangel, Becken und große Trommel verwendet. Das
0137gibt freilich im Verein mit sehr populären Csardas-Rhythmen
0138Effecte, die so sicher sind wie bares Geld und so wirksam
0139wie Keulenschläge. Einige geistreiche Combinationen und
0140pikante Claviereffecte verstehen sich bei Liszt von selbst und
0141bilden auch in der „Ungarischen Phantasie“ (die Bülow im
0142Jahre 1860 hier zuerst aufführte) das feinere Gewürz. Fräu-
0143lein Fichtner spielte außerdem Schumann’s Concert-
0144stück in G-dur (op. 92), eine stimmungsvolle, edle Com-
0145position, welche in manchen Motiven nur allzusehr und
0146nicht zu eigenem Vortheil an des Meisters A-moll-Concert 
0147erinnert. Herbeck’sTanzmomente“ in der Liszt’schen Clavier-
0148bearbeitung scheinen Mode zu werden; auf zahlreichen Concert-
0149programmen figuriren sie und fehlten auch nicht bei Fräulein
0150Fichtner. In dieser Composition gibt es hübsche Momente,
0151aber wenig Tanz. Die Nobilisirung des Ländlers scheint uns
0152hier etwas zu weit getrieben; das Bestreben, in
0153Nebendingen immer vornehm und apart zu sein
0154weht wie ein frostiger Hauch über das Stück.
0155Wie viel davon auf die Clavierbearbeitung und auf den
0156Vortrag fällt, müssen wir freilich dahingestellt sein lassen und
0157glauben gerne, daß in Herbeck’s Orchesterfarben die „Tanz-
0158momente“ sich ungleich frischer ausnehmen mögen. Die jugend-
0159liche Concertgeberin, deren bescheidenes und anmuthiges Auf-
0160treten vortheilhaft auffiel, hat uns zunächst durch ihr unge-
0161wöhnliches Gedächtniß überrascht. Drei große Concert-Compo-
0162sitionen mit Orchester und eine Anzahl kleinerer Clavierstücke
0163vollkommen sicher auswendig zu spielen, ist keine Kleinigkeit.
0164Ueberdies gewinnt der Vortrag dadurch an Freiheit und der
0165Hörer an Illusion. Auch die Bravour Fräulein Fichter’s hat
0166eine beachtenswerthe Stufe erreicht, wenn auch noch nicht den
0167letzten, feinen Schliff. Ist letzterer einmal gewonnen, und dazu
0168ein höherer Wärmegrad des Ausdrucks, so wird Fräulein
0169Fichtner eine der ersten Stellen unter den jungen Virtuosinnen
0170einnehmen. Frau Pessiak (nicht zu verwechseln mit dem
0171früher genannten Fräulein Pessiak), eine gebildete, als Ge-
0172sangslehrerin uns warm empfohlene Dilettantin, sang mehrere
0173Lieder mit schwacher Stimme und großer Befangenheit, trotzdem
0174nicht ohne Beifall.


0175Hervorzuheben ist ferner das (so und so vielte) „letzte
0176Concert“, das Rubinstein im großen Musikvereinssaal 
0177(leider ohne Orchester) gab und welches einen, seit Liszt uner-
0178hörten Reinertrag abgeworfen haben soll. Sodann das Con-
0179cert unseres trefflichen Cellisten Popper, dessen plötzliche
0180Entlassung aus dem Verband des Hofoperntheaters die
0181peinlichste Sensation erregt. Das ist einer jener bureaukrati-
0182schen Despotismus-Anfälle, mit welchen der Strafende sich
0183nur selbst ins Gesicht schlägt. Wenn man einen ausgezeich-
0184neten Künstler, der stets seine Schuldigkeit gethan, wegen
0185eines Formfehlers sofort mit Entlassung straft, dann muß
0186man wenigstens nicht gleichzeitig die Renitenz von Sängerin-
0187nen förmlich prämiiren, indem man ihnen die Früh geheu-
0188chelte Heiserkeit Abends bar abkauft. Ein zahlreiches Publi-
0189cum versammelte Herr Felice Calderazzi, der eine von ihm
0190erfundene interessante Abart der alten „Glasharmonika“ mit
0191großer Geschicklichkeit behandelt. Nennen wir noch das Con-
0192cert, welches Herr E. Horak, Inhaber einer renommirten
0193Musiklehranstalt, mit seinen Schülern im großen Gesellschafts-
0194saal gab, und die gutgemeinten, wenngleich noch mangelhaft
0195ausgeführten „Populären classischen Concerte“ der Herren
0196Weiser und Carlberg, die letzte Quartett-Soirée von
0197Herrn Grün (unter Mitwirkung von J. Brahms) und
0198das zweite Concert der beliebten siamesischen Clavier-Zwillinge
0199Thern, so dürfte — vielleicht — der Concertreichthum der
0200letzten Woche vollständig verbucht sein.


0201An dramatischen Ereignissen erlebten wir die Ueber-
0202tragung von Bellini’s „Norma“ ins neue Operntheater.
0203Außer den Effecten, welche die räumliche Erweiterung der
0204Scene und der stärker besetzte Chor liefern, hat „Norma“
0205kaum einen Kraftzuwachs erfahren. Die überaus grellen und
0206unruhigen Decorationen des Herrn Jachimowicz gereichen der
0207Vorstellung am wenigsten zum Gewinn. Die Norma der Frau
0208Wilt ist als eine treffliche Gesangsleistung bei sehr äußer-
0209licher, mosaikartiger Behandlung des Dramatischen längst be-
0210kannt; auf sie concentrirte sich fast aller Beifall des Abends.
0211Neben ihr erhielt nur Herr Schmid (Orovist) lebhafteren
0212Applaus, auf den er leider mit sehr materiellen Mitteln aus-
0213ging. Fräulein Bosse hatte als Adalgisa nicht denselben
0214günstigen Erfolg, wie bei ihrem ersten Debut als Gräfin 
0215in Figaro’s Hochzeit. Die Pracht ihrer metallreichen Stimme
0216kam allerdings zu schönster Entfaltung; hingegen beeinträch-
0217tigten Verstöße gegen die Reinheit der Intonation und ein
0218allzu gleichförmiger, sentimental-beschaulicher Vortrag den
0219Erfolg der Leistung. Der Proconsul Sever, an sich keine
0220dankbare Rolle, wurde durch Herrn Labatt nicht inter-
0221essanter. Musikalisch hat er nichts an der Rolle verdorben,
0222aber auch nichts zu höherer Wirkung gehoben; in Haltung
0223und Mimik blieb er durchweg kleinlich und unbedeutend. Die
0224Oper war (unter Herrn Dessoff’s Leitung) gut studirt,
0225erwärmte jedoch das Publicum nur in vereinzelten Momenten.


0226Das Theater an der Wien brachte eine neue
0227dreiactige Gesangsposse „Die Banditen“ des leider allzu frucht-
0228baren Offenbach. Das Lob, welches wir jüngst seiner
0229Musik zu „Vert-Vert“ („Kakadu“ im Carltheater) zollten,
0230können wir auf seine „Brigands“ nicht ausdehnen. An
0231Temperament und Munterkeit fehlt es den letzteren zwar
0232auch nicht, aber was auf dieser Vor- und Grundbedingung
0233sich musikalisch aufbaut, ist fast durchweg leer, nichtig und
0234abgeleiert; eine Reminiscenzen-Sammlung in Quadrillenform.
0235In den beiden ersten Acten hebt sich hin und wieder eine
0236kleine Nummer zufällig heraus, wie der drastische Schlußchor
0237des ersten Actes: „Ich höre die Stiefel, die Stiefel, die
0238Stiefel“, dann im zweiten der Canon der Bettler, allenfalls
0239das Notar-Duett und die Couplets der Fiorella: „Sait-on
0240jamais pourquoi l’on aime?“ Die Handlung (von Meilhac 
0241und Halévy, den „Frou-Frou“-Dichtern) wurzelt in einem
0242glücklichen komischen Gedanken, der Beraubung des Cabinets-
0243couriers und dem dadurch ermöglichten Auftreten der Räuber-
0244bande als spanische Gesandtschaft, wird aber durch breiteste
0245Ausführung und unnütze Episoden immer ermüdender, bis
0246sie endlich im dritten Act, der auch musikalisch der schwächste
0247ist, die Mehrzahl der Zuschauer vor dem Schluß davontreibt.
0248Ohne Zweifel wird sich die Wirkung der No-
0249vität durch herzhafte Striche im Dialog und in
0250der Musik bedeutend steigern lassen (wir erinnern uns an die
0251miserable lange Einleitung des dritten Actes), steckt doch
0252manche wirksame Scene in den „Banditen“, deren Aufführung
0253und Ausstattung überdies ungetheiltes Lob verdienen. Die
0254beiden Hauptrollen (Räuberhauptmann Falsacappa und seine
0255Tochter Fiorilla) werden von Herrn Swoboda und Fräulein
0256Geistinger vortrefflich gesungen und gespielt; sie finden in den
0257Herren Rott, Friese, Frinke und den Schwestern Finali 
0258lobenswerthe Unterstützung. Kein Zweifel, daß unter solchen
0259Umständen „Die Banditen“ sich eine zeitlang zugkräftig er-
0260halten werden. Schade nur, daß man von Offenbach selbst,
0261dem wir in voller Toilette nicht ungern begegnen, diesmal
0262nichts gewahrt, als „die Stiefel“.